Ruhe in der Mitte
Der Begegnung mit
sich selbst geht immer ein längerer
Prozess des Wartens, Reifens, des
Abtastens und Sich-Entfremdens im
menschlichen Miteinander voraus.
Umso erleichterter,
entspannter ist dann jener Zustand,
der den Suchenden jene Mitte
erfahren lässt, die ihn verwandelt
durch Wahrnehmung eines je Anderen,
was immer es auch sei – nenne es
göttliches Prinzip oder Minotaurus
oder sonst wie.
Auch das Labyrinth
hat seine Mitte, das als
Wandlungsprinzip für den gelten
kann, der es betritt und seinen
Gängen und Umgängen um die Mitte
folgt.
Symbolhaft deutet
also die Mitte des Labyrinths in
einzigartiger Weise auf jene Mitte
hin, die nach vielen Umgängen im
menschlichen Beziehungsgeflecht für
Veränderung und Verwandlung im
Menschen steht, die ihm die
Erkenntnis seiner selbst möglich
macht und ihn damit zu einer
existentiellen Richtungsänderung
fähig macht.
So geläutert sieht er
gelassen und entspannt sowohl nach
hinten, nach Altem und Bewährtem,
wie auch nach vorne, dem Ausgang
entgegen, der bereits in ihm liegt.
Ruhe bestimmt das
Leben dessen, der die Mitte
durchschritten hat und aus der Mitte
lebt.
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