Faszination Plastik
Der Mensch als das
konkret und haptisch wie
intellektuell Anmutende ist
Gegenstand meiner Arbeiten.
Stationen vom Einfachen zum
Komplexen, vom Sichtbaren zum
Unsichtbaren, vom Konkreten zum
Abstrakten drängen sich unweigerlich
auf.
Wirklichkeit und
Fiktion fallen in der Plastik
zusammen.
Die subjektive
Darstellung, gesehen in der Zeit,
mutiert während des
Schaffensprozesses zum zeitlosen,
unwiederholbaren Objekt des
Betrachters wie des Künstlers
selbst.
Es geht beim
Erstellen eines Werkes immer um
einen Inhalt, den Kern einer
Aussage, der aber nicht statisch ins
Auge gefasst wird, sondern sich
dynamisch in den verschiedenen
Entstehungsphasen eines Werkes zur
Entfaltung bringt. Diese innere
Wahrheit eines Kunstwerkes macht
seine Authentizität aus. Gepaart mit
der authentischen und ehrlichen
Einstellung des Künstlers gegenüber
seinem Schaffen (egal ob
naturrealistisch oder abstrakt in
der Darstellungsform) zieht jedes
Kunstwerk den Betrachter in seinen
Bann – im positiven wie im negativen
Sinn.
Jede Plastik hat
eine bestimmte Aussage, die zum
Nachdenken und zur Stellungnahme (im
positiven wie negativen Sinn)
herausfordert.
Jede Plastik
bestimmt den Raum, unterstreicht in
ihrer Dreidimensionalität den
Charakter des Raumes. Ein Raum mit
Plastiken verändert den
Raumcharakter. Die Plastik gibt
einen Einblick in den Menschen, der
in diesem Raum lebt.
Sie zwingt durch
die Präsenz von Dreidimensionalität
den Menschen zur intensiveren
Kommunikation und
Auseinandersetzung. Auch im Falle
einer Nicht-Kommunikation mit der
Plastik – d.h. sie gefällt nicht –
findet Kommunikation mit ihr statt.
Das Arbeiten mit
dem Material Ton und das Bearbeiten
eines Themas verändert mich selbst.
Es drängt sich nach der Erstellung
eines Objektes die Frage auf: Warum
habe ich es so gemacht und nicht
anders?
Das Erstellen
eines Kunstwerkes hat mit Meditation
zu tun, im Sinne von Rückzug nach
innen, von Aufsuchen innerer Bilder,
von denen ich vorher keine Ahnung
hatte. Also könnte man sagen: Man
begibt sich auf Spurensuche nach der
Wahrheit.
Das erstellte Werk
lebt von der Aussage. Wenn andere
darin eine Aussage erkennen können –
sie muss aber nicht mit der meinigen
deckungsgleich sein – macht mich das
sehr glücklich.
Plastisches
Gestalten ist immer ein innerer wie
äußerer Spannungszustand. Bis zur
letzten Minute gilt es, den inneren
Kern eines Themas auszuloten und
gleichzeitig die Angst zu
überwinden, das Material Ton könnte
nachgeben und somit die Aussage
vereiteln.
Eine Plastik
erstellen heißt immer auch, die
Frage nach dem Menschen zu stellen:
Was suchst du an ihm? Was entdeckst
du an ihm?
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